IRM - INSTITUT FÜR REGIONAL- UND MIGRATIONSFORSCHUNG |
IRM
- INSTITUTE FOR REGIONAL
AND MIGRATION RESEARCH |
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Christine Riegel |
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Subjektive Verortungen im Spannungsfeld von Integration und Ausgrenzung
In diesem Beitrag stehen subjektive Selbst- und Fremdverortungen von jungen Migrantinnen in heterogenen Gesellschaften im Mittelpunkt. Anhand exemplarischer Ergebnisse einer soziobiografischen Studie mit jungen Frauen mit Migrationshintergrund in einer süddeutschen Großstadt werden spezifische Umgangsweisen mit Mehrfachzugehörigkeiten im Kontext von Integrationsanforderungen und Ein- und Ausgrenzungsprozessen aufgezeigt. Dabei soll u.a. darauf eingegangen werden, wie sich diesbezügliche Positionierungssmöglichkeiten im biographischen Verlauf, insbesondere im Übergang von der Jugend zum Erwachsensein verändern.
Anhand von biografischen Fallstudien werden zum einen positive Interpretationsmöglichkeiten von multiplen Zugehörigkeitskontexten und Möglichkeiten alternativer Verortungsstrategien aufgezeigt. Zum anderen werden die Schwierigkeiten im Umgang mit ethnisierten und vergeschlechtlichten Fremdzuschreibungen herausgearbeitet, mit denen junge Migrantinnen im zunehmenden Alter in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten konfrontiert werden. Dabei soll insbesondere der Aspekt der selbstbewussten Bezugnahme auf multiple Zugehörigkeitskontexte in seiner Widersprüchlichkeit im Rahmen von gesellschaftlichen und sozialen Ein- und Ausgrenzungen diskutiert werden.
Anhand der dargestellten Ergebnisse kann deutlich gemacht werden, inwiefern sich in den sozialen Zuweisungen von jungen Migrantinnen im gesellschaftlichen Raum geschlechtsspezifische, migrationsspezifische und altersspezifische Aspekte überlagern und somit auch für ihre subjektive Verortung relevant werden..
Christine Riegel, geb.1969, 1989 – 1996 Studium der Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der Universität Tübingen/Deutschland. Seit Mitte der 90er Jahre Mitarbeit im internationalen Forschungszusammenhang „Internationales Lernen“, u.a. von 1996 bis 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin im EU-Forschungsprojekt „Jugendliche zwischen Ausgrenzung und Integration. Eine vergleichende Untersuchung in fünf europäischen Ländern“. 1999 – 2003 Dissertation: Soziobiografische Untersuchung zu Orientierungen und Handlungsformen von jungen Migrantinnen an der Universität Tübingen. (Publikation: „Im Kampf um Zugehörigkeit und Anerkennung. Orientierungen und Handlungsformen von jungen Migrantinnen. IKO-Verlag, 2005) Seit Anfang 2004 am Departement Erziehungswissenschaften der Universität Fribourg / Schweiz: Projektleitung im Nationalfonds-Projekt „Prävention von Rechtsextremismus und ethnisierter Gewalt in Schulen. Eine Interventions- und Evaluationsstudie mit Lehrerfortbildungsmaßnahmen in der Schweiz“.
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