
Gottfried Mergner (1999)
Lernfähigkeit der Subjekte
und gesellschaftliche Anpassungsgewalt
Kritischer Dialog über Erziehung und Subjektivität
Ausgewählte Schriften Band 2
Herausgegeben von Thomas Geisen
Argument-Verlag Berlin/ Hamburg, 260 Seiten, 19 €
[order]
In den erziehungswissenschaftlichen Schriften Gottfried Mergners verwischen
die Grenzen zwischen Soziologie, Politik-, Geschichts- und
Erziehungswissenschaft zugunsten eines fruchtbaren interdisziplinären
Theorieansatzes. Die miteinander verknüpften Themen reichen vom
Geschlechterverhältnis und der Diskussion des Modells ökologischer Erziehung
über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und interkultureller Kommunikation bis
hin zu „Lese-Abenteuern“ und dem „Verlust der Männlichkeit“. So entstehen
komplexe Ansätze zu einer kritischen Theorie der Erziehungswissenschaft, die
mit dem Werkzeug der Sozialgeschichte als Methode arbeiten und sich dem
analytischen Modell ambivalenten Denkens verpflichtet wissen. Die Position
autoritärer Wissenschaftlichkeit, die Rezeptwissen zur Verfügung stellt,
lehnt Mergner ab; ihm geht es darum, gesellschaftliche Lerngrenzen
aufzuzeigen, um dann im gesellschaftlichen Diskurs Mittel zu ihrer
Überwindung zu erforschen und zu diskutieren. Kritische Außenseiter wie Otto
Rühle, Ernst Bloch, Peter Brückner oder Ernest Jouhy werden diskutiert und
liefern Ansatzpunkte für Mergners Arbeit.
Inhalt
Vorwort
I. Sozialgeschichte als Methode
Darstellung des Forschungsansatzes:
- »Theorie der sozialen Lerngrenzen« - Zur Sozialgeschichte
als Methode
Anwendung des Forschungsansatzes
- Das unstillbare Verlangen - Über die Geschichte männlicher
Vorstellungen von der Liebe
- »Gläubiger Fatalismus« - Zur Mentalitätsgeschichte des 46
»totalen Krieges«
- John Locke und die Niederlande - Ein Denker zwischen 60
Revolution und Aufklärung
II. Erziehungswissenschaft als Gesellschaftswissenschaft
- Mütter erziehen Söhne - Der Verlust der »Männlichkeit«
- Die Formung der »natürlichen Seele« - Modell einer
ökologischen Erziehung?
- Lese-Abenteuer. Das erinnerte Kinder- und Jugendbuch
- Solidarität in einer Welt wachsender Zusammenhänge
- Zwanghafte und erzwungene Identitäten - Zur Theorie
sozialer Lerngrenzen
- Ängstliche Neugierde und Lernen zwischen den Kulturen
III. Kritische Außenseiter
- Jüdische Jugendschriften: Walter Benjamin,
Siegfried Bernfeld und Martin Buber
- Zwischen Erziehung und Politik - Kritische Reflexionen
und Parteilichkeit im Denken und Handeln Otto Rühles
- Ernst Bloch und der Glaube - Über Hoffnung und
Offenbarung in sozialen Bewegungen
- Ein »bürgerlicher Intellektueller«: Der Provokateur Peter
Brückner
- »Zwischen ethnischer Verwurzelung und technischer
Universalität« - Gedanken zu Ernest Jouhy (1913-1988)
- Zur Aktualität des Erziehungswissenschaftlers Ernest Jouhy
IV. Anhang
- Biographische Notizen
- Verzeichnis der Erstpublikationen
- Inhalt Band 1: »Dominanz, Gewalt und Widerstand«
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