IRM - INSTITUT FÜR REGIONAL- UND MIGRATIONSFORSCHUNG |
IRM
- INSTITUTE FOR REGIONAL
AND MIGRATION RESEARCH |
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Grenze. Sozial – Politisch – Kulturell |
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Donnerstag 4. Juli 2002 bis Freitag 5. Juli 2002Karl-Marx-Studienzentrum Trier (Johannisstr. 28)
Der Begriff „Grenze“ steht für Trennungen und Unterscheidungen sowohl zwischen Menschen als auch zwischen den von ihnen gestalteten sozialen, politischen und kulturellen Räumen. Zugleich verweist er jedoch auch auf Verbindendes, auf Zugehörigkeit und geteilte Praxen, die jeweils diesseits und jenseits von Grenzen angesiedelt werden. Über Grenzbestimmungen und Grenzziehungen werden Unterscheidungen herausgearbeitet und sichtbar gemacht. „Grenze“ markiert daher ein Dazwischen, einen Ort an dem Eines von Anderem getrennt wird; sie kann sowohl als Barriere – die der Ausgrenzung, dem Ab- und Ausschluss dient – als auch als Übergang definiert werden. Im Dazwischen verlieren die Bestimmungen von Diesseits und Jenseits jedoch ihre Geltung. Das „in-between“ ist der Ort der „GrenzgängerInnen“, die - ausgestoßen und marginalisiert - weder hier noch dort dazugehören und/oder nicht-dazugehören. In der Moderne ist die Grenzproblematik eng mit der Bildung von Nationalstaaten verbunden. Grenzziehungen und Grenzsicherung gegenüber anderen Staaten stellen jedoch nur einen Teil des Nationenbildungsprozesses dar. Grenzziehungsprozesse sind vielmehr komplexe Entwicklungsprozesse innerhalb von Gesellschaften, durch die bislang geltende politische Maßverhältnisse und Koordinaten umgestoßen und neu bestimmt werden: sowohl nach Außen als auch im Innern werden sie neu gefasst. Veränderungen im Innern werden in entscheidender Weise durch die Verschiebung der sozialen und kulturellen Grenzen bestimmt. Diese können neu definiert, erweitert und/oder eingeschränkt werden. Erlernte Handlungsweisen, Wahrnehmungen und Beurteilungen der Welt erweisen sich hierbei als ambivalente Grenzen: Einerseits machen sie die Menschen in ihren kulturellen Räumen handlungsfähig, andererseits aber begrenzen sie zugleich auch Versuche der Veränderung bestehender sozialer Beziehungsgeflechte und gesellschaftlicher Verhältnisse. Die Grenzproblematik wird daher im Rahmen der Tagung aus sehr unterschiedlichen Perspektiven thematisiert werden. Es geht sowohl um politische Formen der Grenzziehung als auch um soziale und kulturelle. In der Auseinandersetzung mit der literarischen Beschreibung von Grenzen wird ihre Thematisierung als Akt der kollektiven wie individuellen Selbstvergewisserung deutlich. Grenzen werden aber auch in ihrem manifesten Sinne der Beschränkung der Freizügigkeit von Menschen betrachtet. Die soziale Dimension wird insbesondere in Bezugnahme auf regionale Kontexte behandelt. Hier werden die Auswirkungen sozialer, politischer und kultureller Grenzziehungen und Grenzverschiebungen exemplarisch analysiert.
Donnerstag 4. Juli 2002
19.00 – 21.00 h
Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Plenum 1: Flüchtlinge und Nationalstaat
Freitag 5. Juli 2002
9.00 – 12.30 hPlenum 2: Region und Entwicklung
13.00 – 14.00 h Mittagspause
14.30 – 18.00 hPlenum 3: Grenze und Literatur
Plenum 4: Grenze und/oder Grenzenlos?
Im Anschluss an die Tagung findet eine Weinprobe im spanischen Weinladen „Sol y Sombra“ statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis zum 28. Juni 2002 erforderlich, da die TeilnehmerInnenzahl begrenzt ist.
Das Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
Im Rahmen der Forschungen des Institutes für Regional- und Migrationsforschung (IRM) sollen spezifische Aspekte des Wandels von Mobilitätsvorstellungen und ihre Auswirkungen auf die Veränderung von individuellen und kollektiven Mentalitäten untersucht werden. Ein besonderer Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten des Institutes bildet dabei die Untersuchung von Prozessen und Bedingungen von Migration. Da Mobilität immer auf konkrete Räume bezogen ist, hat sich das Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM) zum Ziel gesetzt, die Bedingungen und Folgen von Migrationsprozessen sowie die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in der Region zu untersuchen. Damit sollen beide Themenfelder in ein interdependentes Forschungskonzept integriert werden.
Veranstaltungsort:
Karl-Marx-Studienzentrum
Veranstaltende:
Kontakt:
Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM) Trier
Multikulturelles Zentrum Trier
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