IRM - INSTITUT FÜR REGIONAL- UND MIGRATIONSFORSCHUNG |
IRM
- INSTITUTE FOR REGIONAL
AND MIGRATION RESEARCH |
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Arbeitsmigration |
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Internationale Konferenz
Arbeitsmigration. WanderarbeiterInnen auf dem Weltmarkt für Arbeitskraft
Zeit: 3./4. Juli 2003
Migration wird vielfach noch immer als Ausnahme angesehen: Als singuläres Ereignis, das von der – als Normalfall – angenommen Sesshaftigkeit abweicht. Doch die Ergebnisse der neueren Migrationsforschung zeigen, dass Wanderungen von Menschen zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklungen und der menschlichen Biographie sind. Letztlich handelt es sich bei Wanderungsbewegungen um Ausgleichsprozesse, die sowohl innerhalb von Gesellschaften als auch zwischen verschiedenen Gesellschaften – und Kontinenten – stattfinden. Eine wichtige Grundlage für die Wanderungsbewegungen der Moderne stellt die Ausbreitung der europäischen Herrschaft über die Welt seit dem Ende des 15. Jahrhunderts dar. Im Zuge der Kolonisationsprozesse haben freiwillige und erzwungene, intendierte und nicht-intendierte, staatliche unabhängige und staatlich geförderte/ unterstützte Wanderungsbewegungen weltweit nachhaltig an Dynamik gewonnen. Zwar hat es auch zuvor umfangreiche und großräumige Wanderungsbewegungen gegeben, beispielsweise im Zuge der Völkerwanderungen, doch in der Moderne haben sich aufgrund der technischen und ökonomischen Entwicklungen die Möglichkeiten – unter anderem in den Bereichen Transport und Kommunikation – für Wanderungen erheblich ausgeweitet. Über regionale und innerkontinentale Wanderungen hinaus sind verstärkt transkontinentale Wanderungsbewegungen entstanden.
Als Ausgleichsbewegungen stehen Wanderungsbewegungen immer in einem engen Zusammenhang mit den sozialen, politischen, ökonomischen und demographischen Entwicklungen von Gesellschaften. Für die modernen Gesellschaften ist insbesondere die Lenkung und Steuerung von Arbeitsmigration immer mehr in den Mittelpunkt gerückt – und das nicht erst im 20. Jahrhundert, welches von verschiedenen Autoren auch als das „Jahrhundert der Migrationen“ charakterisiert worden ist. Denn für die modernen industriekapitalistischen Gesellschaften – und hier insbesondere für ihre Zentren – ist die ausreichende Verfügbarkeit über Arbeitskräfte ein wichtiger Garant für ökonomische Prosperität und damit für den gesellschaftlichen Wohlstand.
Im Rahmen der Konferenz „Arbeitsmigration. WanderarbeiterInnen auf dem Weltmarkt für Arbeitskraft“ sollen verschiedene Aspekte von Arbeitswanderungen aus unterschiedlichen Regionen der Welt thematisiert und in interdisziplinärer Perspektive genauer in den Blick genommen werden: Wann und unter welchen Bedingungen finden zeitlich begrenzte und/ oder dauerhafte Arbeitswanderungen statt? Welche räumliche Ausdehnung haben sie? Gibt es spezifische Muster von Arbeitswanderungen? Wie sehen die rechtlichen Rahmenbedingungen aus? Welche Folgen haben Arbeitswanderungen auf die politischen Strukturen innerhalb von Nationalstaaten? Welche Lenkungs- und Steuerungsmechanismen werden eingesetzt? Wie werden Migrationsentscheidungen getroffen? Spielen Faktoren wie Geschlecht, Alter und Status eine Rolle? Welche Folgen haben solche Entscheidungen für die Betroffenen selbst, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld?
Donnerstag 3. Juli 2003Ankunft ab 11.30 mit Stehcafé und Imbiss
12.00 – 19.00 h
Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Plenum 1: Zur Theorie von Arbeitsmigration
Plenum 2: Arbeitsmigration, Nationalstaat und Gesetzgebung
Freitag 4. Juli 2003,
9.00 – 13.00 hPlenum 3: Zur Entwicklung regionaler Migrationssysteme
13.00 – 14.30 h Mittagspause
14.30 – 19.00 h
Das Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
Im Rahmen der Tätigkeiten des Institutes für Regional- und Migrationsforschung (IRM) sollen Ursachen, Bedingungen und Folgen von Migrationsprozessen untersucht werden. Migration wird hierbei als eine soziale Tatsache aufgefasst, die sowohl strukturellen Bedingungen unterworfen ist – etwa im politischen und ökonomischen Bereich – als auch durch subjektive Handlungsentscheidungen aktiv gestaltet wird. Die Untersuchung der durch Migration entstehenden interdependenten Beziehungsgeflechte soll dabei auf konkrete Regionen als spezifische Struktur- und Handlungsräume bezogen und in einem interdisziplinären Forschungszusammenhang untersucht werden. Darüber hinaus sollen im Rahmen von Tagungen und durch die Publikationsreihe des Institutes beim Frankfurter IKO-Verlag aktuelle Ergebnisse aus der Regional- und Migrationsforschung vorgestellt und zugänglich gemacht werden.
Veranstaltungsort:
Studienzentrum Karl-Marx-Haus
Kontakt:
Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
Veranstalter:
Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
KooperationspartnerInnen:
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