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Arbeitsmigration

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Internationale Konferenz

 

Arbeitsmigration. WanderarbeiterInnen auf dem Weltmarkt für Arbeitskraft

 

Zeit: 3./4. Juli 2003
Ort: Studienzentrum Karl-Marx-Haus Trier
Veranstalter: Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
contact@irm-trier.de, www.irm-trier.de
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch

 

Migration wird vielfach noch immer als Ausnahme angesehen: Als singuläres Ereignis, das von der – als Normalfall – angenommen Sesshaftigkeit abweicht. Doch die Ergebnisse der neueren Migrationsforschung zeigen, dass Wanderungen von Menschen zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklungen und der menschlichen Biographie sind. Letztlich handelt es sich bei Wanderungsbewegungen um Ausgleichsprozesse, die sowohl innerhalb von Gesellschaften als auch zwischen verschiedenen Gesellschaften – und Kontinenten – stattfinden. Eine wichtige Grundlage für die Wanderungsbewegungen der Moderne stellt die Ausbreitung der europäischen Herrschaft über die Welt seit dem Ende des 15. Jahrhunderts dar. Im Zuge der Kolonisationsprozesse haben freiwillige und erzwungene, intendierte und nicht-intendierte, staatliche unabhängige und staatlich geförderte/ unterstützte Wanderungsbewegungen weltweit nachhaltig an Dynamik gewonnen. Zwar hat es auch zuvor umfangreiche und großräumige Wanderungsbewegungen gegeben, beispielsweise im Zuge der Völkerwanderungen, doch in der Moderne haben sich aufgrund der technischen und ökonomischen Entwicklungen die Möglichkeiten – unter anderem in den Bereichen Transport und Kommunikation – für Wanderungen erheblich ausgeweitet. Über regionale und innerkontinentale Wanderungen hinaus sind verstärkt transkontinentale Wanderungsbewegungen entstanden.

 

Als Ausgleichsbewegungen stehen Wanderungsbewegungen immer in einem engen Zusammenhang mit den sozialen, politischen, ökonomischen und demographischen Entwicklungen von Gesellschaften. Für die modernen Gesellschaften ist insbesondere die Lenkung und Steuerung von Arbeitsmigration immer mehr in den Mittelpunkt gerückt – und das nicht erst im 20. Jahrhundert, welches von verschiedenen Autoren auch als das „Jahrhundert der Migrationen“ charakterisiert worden ist. Denn für die modernen industriekapitalistischen Gesellschaften – und hier insbesondere für ihre Zentren – ist die ausreichende Verfügbarkeit über Arbeitskräfte ein wichtiger Garant für ökonomische Prosperität und damit für den gesellschaftlichen Wohlstand.

 

Im Rahmen der Konferenz „Arbeitsmigration. WanderarbeiterInnen auf dem Weltmarkt für Arbeitskraft“ sollen verschiedene Aspekte von Arbeitswanderungen aus unterschiedlichen Regionen der Welt thematisiert und in interdisziplinärer Perspektive genauer in den Blick genommen werden: Wann und unter welchen Bedingungen finden zeitlich begrenzte und/ oder dauerhafte Arbeitswanderungen statt? Welche räumliche Ausdehnung haben sie? Gibt es spezifische Muster von Arbeitswanderungen? Wie sehen die rechtlichen Rahmenbedingungen aus? Welche Folgen haben Arbeitswanderungen auf die politischen Strukturen innerhalb von Nationalstaaten? Welche Lenkungs- und Steuerungsmechanismen werden eingesetzt? Wie werden Migrationsentscheidungen getroffen? Spielen Faktoren wie Geschlecht, Alter und Status eine Rolle? Welche Folgen haben solche Entscheidungen für die Betroffenen selbst, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld?

 

 

Donnerstag 3. Juli 2003

Ankunft ab 11.30 mit Stehcafé und Imbiss

 

12.00 – 19.00 h

Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Thomas Geisen, M.A. Soziologe

 

Plenum 1: Zur Theorie von Arbeitsmigration

  • „Mobile Arbeit. Zur Geschichte von Saison- und Wanderarbeit“ Jan Lucassen, Prof. Dr.,
    Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam
  • „Segmentation, Deportation und Staat. Zu Theorie und Analyse von Arbeit und Migration“
    Christian Sigrist, Prof. em. Dr., Universität Münster
  • “Staat, Wohlfahrt und Bevölkerung. Eine systemtheoretische Analyse von Arbeitsmigration” Michael Bommes, Prof. Dr., Universität Osnabrück

 

Plenum 2: Arbeitsmigration, Nationalstaat und Gesetzgebung

  • „Übergänge von der abhängigen zur selbständigen Arbeit in der Migration. Sozialstrukturelle und biographische Aspekte“ Maria Kontos, Dr., Universität Frankfurt
  • „Expatriates: Migration and Skilled Labour“ Rose Baaba Folson, Prof. Dr., University of Toronto
  • „Migration and the Laws: A Study of Aspects of the Legal Frameworks in India and the United Kingdom“ Nanda Kishore, LL.M., Bangalore, Indien
  • „Zwischen ‚Gastarbeiterwerbung’ und neuem Zuwanderungsgesetz. Zu den rechtlichen Grundlagen von Arbeitsmigration in Deutschland“ Ilyas Uyar, Universität Trier

 

 

Freitag 4. Juli 2003,

 

9.00 – 13.00 h

Plenum 3: Zur Entwicklung regionaler Migrationssysteme

  • „Transnational Gendered Spaces: Europäisches Grenzregime und Transnationalisierung der Migrationen in Europa“ Sabine Hess, M.A./ Dipl. Soz. Vassilis Tsianos Universität Frankfurt
  • „Pendelwanderung oder Transmigration? Das Beispiel der Arbeitswanderung zwischen Puebla/ Mexiko und New York“ Ludger Pries, Prof. Dr., Universität Bochum
  • „Wanderarbeit als Kulturdimension in Südostasien. Regionale Befunde und Folgerungen für Theorien der Arbeitsmigration“ Christoph Antweiler, Prof. Dr., Universität Trier
  • „Labour Migration in Sudan“ Ikhlas Nouh Osman, Universität Bielefeld

 

13.00 – 14.30 h Mittagspause

 

14.30 – 19.00 h

  • „Beyond Dragon and Chop-Suey. Chinese Labour Migration in Germany” Maggi Leung, Dr., The Chinese University of Hong Kong
  • „Making Sense of Conflicts. Cross-Border Identities of Filipina/ Filipino Domestic Workers in Germany” Kyoko Shinozaki, M.Sc., Universität Münster and Ochanomizu University, Tokyo
  • „Migration and Domestic Work. the Case of Moldavian Female Migrants in Turkey“ Selmin Kaska, Dr., Marmara University of Istanbul
  • „Marokkanische Frauen in spanischen Haushalten: Zur Bedeutung von Status und Geschlecht in Migrationsprozessen” Rosa Maria Jiménez Laux, Dr., Universität Flensburg
  • „The Chinese labour question and the imperial working class in early 20th century Britain and South Africa“ Dagmar Engelken, University of Essex

 

 

Das Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)

 

Im Rahmen der Tätigkeiten des Institutes für Regional- und Migrationsforschung (IRM) sollen Ursachen, Bedingungen und Folgen von Migrationsprozessen untersucht werden. Migration wird hierbei als eine soziale Tatsache aufgefasst, die sowohl strukturellen Bedingungen unterworfen ist – etwa im politischen und ökonomischen Bereich – als auch durch subjektive Handlungsentscheidungen aktiv gestaltet wird. Die Untersuchung der durch Migration entstehenden interdependenten Beziehungsgeflechte soll dabei auf konkrete Regionen als spezifische Struktur- und Handlungsräume bezogen und in einem interdisziplinären Forschungszusammenhang untersucht werden. Darüber hinaus sollen im Rahmen von Tagungen und durch die Publikationsreihe des Institutes beim Frankfurter IKO-Verlag aktuelle Ergebnisse aus der Regional- und Migrationsforschung vorgestellt und zugänglich gemacht werden.

 

Veranstaltungsort:

Studienzentrum Karl-Marx-Haus
Johannisstr. 28, 54290 Trier

 

Kontakt:

Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
contact@irm-trier.de, www.irm-trier.de

 

Veranstalter:

Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM)
Heinrich-Böll-Stiftung RLP

 

KooperationspartnerInnen:

  • Landeszentrale für politische Bildung RLP
  • DGB Region Trier
  • Multikulturelles Zentrum Trier
  • Universität Trier, FB IV Ethnologie
  • Internationales Zentrum an der Universität Trier
  • Akademisches Auslandsamt der Universität Trier
  • Initiativausschuß für Migrationspolitik RLP
  • Umdenken hbs Hamburg
  • Bildungswerk Berlin der hbs

 

 

 

 

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